Der wurstige Vorstandsausflug

 

Und da sind wir dann, mitten in Erlach am Bielersee, das über ein Schloss, zwei Restaurants und ein Hotel verfügt. In diesem Hotel Schlossberg warten unsere Zimmer auf uns, allerdings der Hotelier nicht. Und so ziehen wir uns in Form des Erlacher Schlosses etwas Kultur und eine phänomenale Aussicht mit Alpen, Chasseral und See rein. Zwei Café, Eistee oder Biere später lernt uns der Hotelbesitzer dann kennen und tut sich etwas schwer damit, den Schlüssel zum Hochzeitszimmer zu vergeben. Wer als letzter von allen geheiratet habe, dürfe in diesem Zimmer schlafen. Bei uns ist es jetzt auch schon über vier Jahre her, aber wir waren trotzdem die Frischverheiratetsten uns so durften wir in einem Bett aus der Zeit Napoleons nächtigen.

 

Der grosse Moment rückt näher und wir pilgern in den Gemeinde-Keller, wo Herr Stettler, der Kellermeister der Gemeinde Erlach, einen grossen Topf und fünf noch grössere Fässer beaufsichtigt. Ohne Hinsetzen zieht man der Reihe nach an den Fässern vorbei und kann sich so einen etwas zu schnellen Überblick über deren Inhalt verschaffen. Und dann kommt sie – die ultimative Treberwurst!

 

Diese Wurst wird im Dampf von Traubentrester erhitzt und erhält so einen ganz speziellen und würzigen Geschmack. Die Form erinnert an eine Saucisson, aber der Geschmack ist nicht zu vergleichen. Wir schieben alle den Kartoffelsalat zur Seite, um uns der Wurst widmen zu können. Auf dem Tisch stehen sämtliche Weine, die wir vorher im Schnelldurchlauf antesten konnten und daneben zwei weitere, hochinteressante Flaschen: der ‚Marc’ und der Drusenschnaps!

 

Dieser Drusenschnaps hat nichts mit den Drusen in Nahost zu tun, sonst wären wir nie in den Genuss dieses Feuerwassers gekommen. Während wir tafeln, lernen wir von Herrn Stettler, dass Erlach über 2ha Reben verfügt, was nicht unbedingt ein grosses Geschäft bedeutet, aber für kleine und nette Anlässe sowie Direktkunden reiche es dann schon. Und um zu zeigen, dass wir trotz Drusenschnaps noch aufnahmefähig waren, hier ein kleiner Weinexkurs, den Roland vermutlich besser hinkriegen würde.

 

 

 

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